Wahlen und die Strandpolizei

Am Sonntag waren Präsidentenwahlen, erste Runde. Ich entschied mich die drei Tage, von Samstag bis Montag am Strand zu verbringen, da Montag frei war. Religiöse Feiertag unter der Woche (also unsere Donnerstage zum Beispiel) werden generell auf den Montag darauf verlegt. Ich hatte auch überlegt, dass wegen der Wahlen weniger los sein würde, da die Leute in ihre Heimatgemeinden fahren müssen und außerdem das „ley seco“ greift. Heißt, dass am Vorabend einer Wahl bis zum Morgen danach Alkoholverbot herrscht. Kein Verkauf und kein Trinken in der Öffentlichkeit. Damit sind die Strandparties nur halb so lustig und weniger Leute, weniger Beschallung, einfach gemütlich. Achtung Spoiler, so war es auch.

Da ich diesmal auch abends am Strand war, sah ich erstmalig die Polizei im Quad ihren Abenddienst tun. Um 18 Uhr stamperten sie alle, die noch im Wasser waren, mit Handzeichen, Schreie und Pfiffen heraus. Interessant, war mir bisher entgangen.

Zum Thema Wahlen. Am Sonntag fragten einander die Leute, ob sie eh schon wählen waren, die meisten Perosnen in Bocagrande verneinten. Die Servicekraft zum Beispiel arbeitete und konnte daher nicht in ihren Wahlbezirk fahren, andere hatten wegen der Arbeit auch innerstädtlisch zu lange Anfahrtswege. Es wird halt einfach am Sonntag normal gearbeitet und die Chefitäten geben für Wahlen nicht frei. Andere meinten, sie gingen erst bei der Stichwahl. Nun ja, jedenfalls liegt der linke Kandidat Petro vorne, es bleibt abzuwarten, wie es bis zur zweiten Runde weitergeht. Es wird allgemein angenommen, dass es zu Gewalttaten kommt.

Schiffe, Gewehre und Hunde

Unsere Weiterreise verlangte eine Fähre zwischen Topolpampo, dem Hafen auf dem Festland und La Paz in Baja California. Der Fahrt vom Hotel war beängstigend, es gab einen tropischen Regenguss, der das Taxi in ein Boot verwandelte. Das Auto, dessen Fenster nicht schlossen, keine funktionierenden Scheibenwischer hatte, schwamm förmlich die Straßen entlang.

Unsere Fähre

Unsere Fähre

Es vergingen Stunden bis wir endlich auf die Fähre konnten, aber dann gabs Action. Männer und Frauen wurden in zwei unterschiedliche Reihen gestellt, die schubweise (Blockabfertigung?) zum Kontrollpunkt weitergeschickt wurden. Hier mussten wir uns gegenüber der Männergruppe aufreihen und unser Zeugs auf den Boden stellen. Sowohl Militärs als auch Polizei, alle martialisch aussehend und mit unterschiedlichen Gewehren ausgestattet, umkreisten uns. Schließlich erschien ein Polizist mit Drogenhund und schritt die Frauenreihe ab. Dann waren die Männer dran und die wurden viel genauer untersucht. Sie mussten ihre Taschen leeren und alles vor sich auf die Tische legen, der Hund schnüffelte alles ab, dann eine Körperkontrolle, abtasten und Metalldetektor. Nach einem ok durften wir weiter zum offiziellen Check in. Dabei ist das nur eine normale Inlandsfähre!

Nach dem Checkout musste unser Zeugs durch eine Gepäckdurchleuchtung, wieder bewacht von einigen gut bewaffneten Militärs. Ob wohl tatsächlich jemand die Fähre als Übergabeort für Illegales nutzt?